AKO Wildabwehr Fibel
Europäischer Braunbär 9 Hochwild An diesen Bienenstöcken hat ein Bär ganze Arbeit geleistet. Stacheldraht reicht nicht aus. Ein Elektrozaun zur Abwehr von Braunbären (Ursus arctos) ? Die Frage mag manchen er- staunen, doch im österreichischen Bundesland Kärnten oder auch im benachbarten Slowenien schützen Imker seit Jahren erfolgreich ihre Bienenstöcke gegen Zerstörungen durch Bären. Anders in Rumänien, wo es in dem auf über 8000 Exemplare geschätzten Bärenbestand zahlreiche erfahrene Altbären gibt, gegen die solche Abwehrmaßnahmen wenig hilfreich sind. Im Frühjahr 2017 gingen Wildbiologen von etwa acht immer wieder in Kärnten auftau- chenden „wandernden“ Bären aus. Im Drei- ländereck Slowenien, Italien und Österreich sollen es insgesamt 15 Bären sein. Zumeist handelt es sich um jüngere männliche Bären, die aus Slowenien oder aus dem Trentino im nördlichen Italien kommend umherstreifen. In der slawischen Sprache heißt der Bär sinnigerweise „Medwed“ – Honigfresser. Bären machen sich überwiegend nur bei kühler, feuchter Witterung über Bienenstöcke her. Die Petze wissen sehr wohl um die Wehrhaftigkeit der Honigproduzenten und mögen deren Stiche gar nicht. Zu Schäden kommt es daher häufiger im Frühjahr und Herbst, im Sommer nur selten und wenn doch, eher an einem sehr kühlen Morgen oder bei großem Bärenhunger. In Kärnten werden nachweislich durch Bären verursachte Schäden – auch an Bienenstöcken – durch eine Versicherung der Landesjäger- schaft abgegolten. Der Kärntner Wildbiologe Bernhard Gutleb und sein Team haben bezüglich des Einsatzes eines Elektrozauns zur Bärenabwehr unterschiedliche Beobachtungen gemacht. Der Erfolg ist neben dem Erstellen eines impulsstarken Elektrozauns auch davon abhängig, ob ein Bär den jeweili- gen Bienenstand (und damit die „Belohnung“, die dort auf in wartet) bereits kennt. Davon scheint seine Motivation, gegen den Elektro- zaun vorzugehen, stark abzuhängen. Daraus resultiert der Rat: Wer aktuell von einem in der Nähe aufgetauchten Bären hört, kann auf die Schnelle einen quasi provisorischen Elektrozaun mit AKO-Kunststoffpfählen (Abstand 5 bis 8 m) mit drei daran befestigten AKO-Litzen- bändern in etwa 20 cm, 50 cm und 70 bis 80 cm Höhe (entsprechend der Pfähle) aufstellen. In Hanglagen empfiehlt sich eine vierte strom- führende Litze in etwa 120 cm Höhe.
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