5 Die Rückkehr der Wölfe Die Ausbreitung des Wolfes in der Kulturlandschaft birgt Konfliktpotenzial Als Nahrungs-Opportunisten reißen sie Tiere, die sie am leichtesten erbeuten können – ist der Hunger groß genug oder die Abschreckungsmaßnahme nicht intensiv genug, ist er aber durchaus bereit, erheblichen Aufwand zum Erreichen seines Jagdziels zu betreiben Das sind vor allem Nutztiere wie Schafe und Ziegen Herdenschutzmaßnahmen sind daher wichtig Während bisher der Fokus auf der Hütesicherheit der Nutztiere lag, so muss heute auch zwingend das Eindringen der Wölfe von außen beim Zaunbau berücksichtigt werden Wölfe sind sehr lernfähig und entwickeln stets neue Strategien, Umfriedungen zu überwinden Weiden sollten daher ausreichend gegen Überspringen, -klettern, Durchschlüpfen und Untergraben gesichert werden Einig sind sich Wolfs-Abwehr-Experten dahingehend, dass Elektrozäune das beste Mittel der Wahl zur Wolfsabwehr sind Ein lernfähiger Jäger Wölfe sind äußerst anpassungsfähig und können ihre Jagdtechnik an den örtlichen Gegebenheiten immer wieder adaptieren Jungtiere lernen von den Elterntieren, wodurch Konditionierungen auch über eine Generation hinaus weitervermittelt werden können Grundsätzlich gilt es also, das potentielle Jagdziel (unser Tierbestand) für den Wolf so unattraktiv wie möglich zu machen - hier ist auch besonders Kontinuität gefragt: verliert ein Wolf den Respekt vor einer Schutzmaßnahme, ist er eher bereit, Möglichkeiten zu suchen, um diese zu umgehen Elektrozäune sollten deshalb durchgehend und an jeder Stelle unter ausreichend Strom stehen Grundsätzlich suchen sich Wölfe gezielt das am leichtesten zu erreichende Beutetier - deshalb legen sie ihren Jagd-Schwerpunkt vor allem auf Schafe und Ziegen, aber auch Jungpferde/Fohlen, Kälber oder ältere Tiere sind gefährdet Unterschätzt werden darf auch nicht, dass Wölfe aufgrund ihrer Lebensweise immer zuerst versuchen werden, den Zaun zu untergraben, statt ihn zu überspringen Des Weiteren sind Wölfe durchaus bereit zu schwimmen, weshalb ein Gewässer allein keinen Schutz darstellt Außerdem muss auch der Faktor des Verhaltens der eingezäunten und zu schützenden Tiere berücksichtigt werden: ist das umzäunte Gebiet/ Pferch/Weide zu klein für Größe und Anzahl der Herde bzw Tiere, besteht die Gefahr, dass die Tiere bei Annäherung eines Wolfes (oder auch anderem Jäger) in Panik geraten und aufgrund der fehlenden Ausweichmöglichkeit durchden Zaunbrechen Damit ist natürlich zum einen die Herdenschutzmaßnahme Zaun verloren und aber auch ein zusätzlicher kostenintensiver Schaden durch den zerstörten/ beschädigten Zaun entstanden Der Wolf
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