Arbeit und Sicherheit 2024/25

43 Degradation Durch ständigen Kontakt mit der Chemikalie werden die physikalischen Eigenschaften des Handschuhs verändert, z. B. Abblättern, Zerfall, Lochbildung, Verhärtung und Verfärbung. Diesen Vorgang nennt man Degradation (Zersetzung). Schutz gegen Mikroorganismen Nach EN ISO 374-5 zertifizierte Handschuhe schützen den Anwender vor Bakterien und Pilzen. Schützt der Handschuh zusätzlich vor Viren, steht neben dem Piktogramm „VIRUS“. Hinweise zur korrekten Anwendung 1. Lagerung: Am besten kühl (5 - 30°C), trocken und ohne direkte Sonneneinstrahlung, um eine vorzeitige Alterung zu vermeiden. 2. Vor der Anwendung: Ggf. Schmuck ablegen und Fingernägel kürzen; Handschuhe auf eventuelle Beschädigungen untersuchen und bei Defekten nicht verwenden. 3. Anziehen: Bei längeren Schutzhandschuhen die Stulpe etwas umschlagen, damit die Chemikalie nicht in die Handschuhe läuft. 4. Arbeiten: Die chemische Beständigkeit kann variieren, wenn die Chemikalien in Mischungen vorliegen. Auch Temperatur, Abrieb oder Zersetzung haben Einfluss auf die tatsächliche Schutzdauer. 5. Ausziehen: Der Anwender sollte darauf achten, beim Ausziehen die kontaminierten Handschuhe nicht mit ungeschützter Haut zu berühren. Die Sicherheitsdatenblätter der Chemikalienhersteller und die Gebrauchsanweisungen des Schutzhandschuhs enthalten weitere nützliche Hinweise zu Anwendung und Entsorgung. Der Handschuh schützt vor Bakterien, Pilzen und Viren. Das Prüfergebnis wird als prozentuale Verschlechterung angegeben. Daher können die Werte positiv (Material ist nach chemischer Einwirkung schwächer geworden) oder negativ (Material ist nach chemischer Einwirkung stärker geworden) sein. Beispiel: Chemikalienschutzhandschuh Modell Chemex EN ISO 374-4 – Beständigkeit gegen Degradation durch Chemikalien Chemikalie Prozentuale Verschlechterung (%) Methanol (A) 41,8 n-Heptan (J) 14,0 Natriumhydroxid 40 % (K) -19,3 Schwefelsäure 96 % (L) 43,5 Salpetersäure 65 % (M) 36,4 Essigsäure 99 % (N) 24,5 Ammoniumhydrixod 25 % (O) -10,8 Wasserstoffperoxid 30 % (P) -0,2 Flusssäure 40 % (S) x Formaldehyd 37 % (T) -7,0 Beispiel: Chemikalienschutzhandschuh Modell Chemex: Durch den Kontakt mit Methanol, n-Heptan, Schwefel-, Salpeter- oder Essigsäure, ist das Material (Nitril) von „Chemex“ schwächer geworden. Der Kontakt mit Natrium- oder Ammoniumhydroxid, Wasserstoffperoxid oder Formaldehyd dagegen härtet das Material. Flusssäure wurde nicht getestet (X). Der Handschuh ist mikrobiell beständig gegen Bakterien und Pilze. Beispiel: Chemikalienschutzhandschuh Modell „Chemex“ von Kerbl

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