13 Milchkuh – Ketose Tägliche Milchmenge: 6-8 Wochen vor dem Abkalbetermin wird die Kuh trocken gestellt. Sie wird nicht mehr gemolken und produziert in dieser Zeit keine Milch. Nach der Abkalbung setzt die Laktation ein, die Milchmenge steigt rasant an und erreicht den Höhepunkt um die 10. Laktationswoche. Benötigte EnergiemengeDie benötigte Energiemenge hängt stark von der täglichen Milchmenge ab, da für die Milchbildung Energie benötigt wird. Während der Trockenstehphase ist die benötigte Energie sehr gering, da die Kuh lediglich den Bedarf für ihr eigenes Leben und für das heranwachsende Kalb decken muss. Sobald die Laktation einsetzt, steigt der Energiebedarf der Kuh sprunghaft an. Je höher die Milchproduktion, desto höher der Energiebedarf. Menge an verfügbarer Energie: Mit der Abkalbung und der einsetzenden Laktation steigt der Energiebedarf sprunghaft an. Die Futteraufnahme der Tiere steigt meist nicht schnell genug an, sodass es zu einem Energiedefizit kommt, das bis zur 10. Laktationswoche anhalten kann. Die nicht ausreichende Futteraufnahme kann viele Ursachen haben. Jede hochleistende Kuh hat einen Energiemangel, entscheidend ist die Größe des Energiemangels. Je schneller die Kuh nach der Kalbung in Schwung kommt, d.h. je kleiner die rot umrandete Delle in der Grafik ist, desto geringer ist das Ketose-Risiko. 6 – 8 Wochen vor der Abkalbung Abkalbung Bis 10 Wochen nach der Abkalbung Ketose Entstehung und Ursachen Relevant für die Entstehung von Ketose sind: • die 6-8 Wochen vor der Abkalbung (Trockenstehphase) • die 10 Woche nach der Abkalbung • die Milchmenge • die benötigte Energiemenge • die Menge an tatsächlich verfügbaren Energie. Hintergrundwissen Die Ketose (Acetonämie) ist eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels. Sie tritt meist in den ersten Wochen nach dem Abkalben auf und wird durch ein Energiedefizit verursacht. Der hohe Energiebedarf durch die einsetzende Laktation nach der Kalbung kann durch die langsam erfolgte Steigerung der Futteraufnahme nicht gedeckt werden. Durch die energetische Unterversorgung bauen die Tiere Körperfett ab und der Ketonkörper-Gehalt im Blut steigt charakteristisch an. Vorbeugemaßnahmen • Optimierung Trockensteherfütterung & -management (keine Überbelegung, großzügiges Fressplatzangebot, etc.) • Optimierung Transitfütterung und -management (keine Überbelegung, großzügiges Fressplatzangebot, etc.) • Fütterung bzw. Drenchen von glucoplastischen Substanzen (z.B. Propylenglycol, Propionat, etc.) • Klauengesundheit überwachen (Voraussetzung für hohe Futteraufnahme) Risikofaktoren • Schlechtes Trockenstehermanagement • Nicht angepasste Futterrationen • Hohe Milchleistung • Stress & Krankheit (Minderung der Futteraufnahme) Tägliche Milchmenge Benötigte Energiemenge Verfügbare Energiemenge Zeit
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