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2 Atemwegserkrankungen bei Pferden Akuter, chronischer oder allergisch bedingter Husten gehört mittlerweile zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen beim Pferd. Die Ursache für das Entstehen von Atemwegserkrankungen kann vielerlei Gründe haben. Dazu gehören: • Haltungsfehler: Zu hohe Staubentwicklung im Stall, Bewegungsmangel, zu wenig Frischluft (Schadgase wie Ammoniak) • Vorausgegangene Infekte, die unter Umständen nicht erkannt oder nicht korrekt behandelt wurden • Allergien auf Pilzsporen aus Heu und Stroh oder auf Blütenpollen • Viren, Bakterien (gelegentlich auch Parasiten) • Genetische Veranlagung In den meisten Fällen führen mehrere Ursachen gleichzeitig dazu, dass das Immunsystem geschwächt wird und Atemwegserkrankungen zur Folge hat. Durch rechtzeitiges Erkennen, umgehende tierärztliche Behandlung und unterstützende Maßnahmen lassen sich viele Erkrankungen der Atemwege heilen. Der gesunde Pferdekörper verfügt über eine Art natürlichen Selbstreinigungsmechanismus. Die Atemwege von Pferden sind mit feinen Flimmerhärchen (Zilien) ausgekleidet und diese wiederum sind mit einem flüssigen Sekret benetzt. Eingeatmete Schadstoffe, wie beispielsweise Staubpartikel, haften an der obersten Sekretschicht und werden durch die wellenartige Bewegung der Härchen die Luftröhre hinauftransportiert, um schlussendlich ausgehustet zu werden. Entzündete oder gereizte Atemwege führen jedoch zu einer Fehlfunktion des Mechanismus. Die Schleimproduktion wird angeregt und dieser zähflüssige Schleim kann nun nicht mehr ausreichend abgehustet und abtransportiert werden, was folglich zu Atemwegsproblemen führt. Jede Störung des Selbstreinigungsmechanismus kann bei längerem Bestehen zu schweren, chronischen Lungenschäden führen. Zunächst unterscheidet man beim Pferd zwischen akutem und chronischem Husten, auch Equines Asthma genannt. Akute Bronchitis Akuter Husten wird häufig durch eine Infektion von Viren hervorgerufen, oftmals kommt es zusätzlich durch Bakterien zu einer Sekundärinfektion. Bei einer Bronchitis kommt es meist zu folgenden Symptomen z.B.: • Husten • Nasenausfluss • Appetitlosigkeit • Leistungsminderung, Erschöpfung • Fieber (Normaltemperatur bei erwachsenen Pferden: 37,0 °C - 38,0 °C) • Schwellung der Lymphknoten im Kopfbereich Erste Anzeichen von Husten sollten nicht ignoriert werden. Gelegentliches Husten, besonders zu Beginn einer Belastungssituation, wie beispielweise beim Antraben, können auf eine sich entwickelnde Erkrankung hindeuten. Durch eine rasche Einleitung von Therapiemaßnahmen kann ein chronischer Verlauf der Krankheit vermieden werden. Equines Asthma Als Auslöser für den chronischen Husten spielen oft mehrere Faktoren gleichzeitig eine Rolle. In vielen Fällen geht eine akute Bronchitis voraus, die nicht konsequent behandelt wurde. Die gereizten Schleimhäute, die diese Erkrankung mit sich bringt, bieten den perfekten Nährboden für eine Infektion mit Viren oder Bakterien. Neben Kälte und trockener Luft, vor allem in den Wintermonaten, stellt auch die tägliche Versorgung der Pferde (Ausmisten, einstreuen, kehren und füttern) eine Herausforderung für den gesamten Atmungsapparat dar. Insbesondere Pferde in Stallhaltung zur Winterzeit sind davon betroffen (Dauerbelastung von Staub, Ammoniakgasen, Schimmelpilzsporen und Bewegungsmangel). Typische Symptome von Equinem Asthma (früher auch COB genannt) sind: • Husten (morgens und/oder zu Beginn der Arbeitsphase) • Leistungsminderung bis hin zur Apathie • Erhöhte Atemfrequenz (Normalwert: 8-16 Atemzüge pro Minute) • Nüsternblähen im Ruhezustand • Wenig Nasenausfluss • Erschwerte Atmung bis hin zur vermehrten Bauchatmung (Dampfrinne) • Blaufärbung der Schleimhäute bedingt durch den Sauerstoffmangel Leistungsfähigkeit braucht intakte Atemwegsorgane! Ohne Behandlung kann sich akuter Husten zu Equinem Asthma entwickeln!

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