LED-Beleuchtung für Pferde

2 Im Rahmen einer tierschutzgerechten Haltung setzt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Richtwert für die Beleuch- tungsstärke im Pferdestall mit mindestens 80 Lux im Tierbereich über mindestens 8 Stunden je Tag an. Dieser Wert findet sich auch in den Empfehlungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung wieder. Das Wort „mindestens“ macht deutlich, dass es sich um einen unteren Wert handelt. Höhere Beleuchtungsstär- ken kommen dem hohen Lichtbedarf der Tiere entgegen. Bedeutung des Lichtes für das Pferd Ganz egal, wie das Pferd durch den Menschen genutzt wird, ein gegenseitiges Vertrauen ist für eine gute Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Das Pferd ist von Natur aus ein Fluchttier und in ständiger Beobachtung seiner Umgebung. Ein entscheidender Aspekt ist unter anderem das Sehen, wofür passende Lichtver- hältnisse wichtig sind. Doch nicht nur auf das Sehen des Pferdes hat das Licht Einfluss. Die Tiere reagieren auf die Anzahl der Lichtstunden, die Intensität oder auch die Lichtfarbe. So richtet sich unter anderem die Fruchtbarkeit oder der Fellwechsel nach der Verfügbarkeit des Lichtes. Auch die Vitalität der Pferde hängt hiervon ab. In erster Linie bezieht sich dies selbstverständlich auf das natürliche Tageslicht der Sonne. Künstliches Licht bietet jedoch eine zusätzliche Lichtquelle und kann sich bei passender Verwendung positiv auf das Wohlbefinden der Tiere auswirken. Lichtbedarf Der natürliche Lebensraum des Pferdes ist die Steppe. Prägend für Steppenlandschaft sind weite baumlose Flächen. Unter freiem Himmel gibt es, in Abhängig- keit der Jahreszeit, Tageslicht in rauen Mengen. Im Zuge der Evolution hat sich das Pferd den äußeren Umständen angepasst. Dies bedeutet, die Tiere verfügen über eine hohe Lichtverträglichkeit. Aber auch ein hoher Bedarf an Licht hat sich dadurch entwickelt. Dies wird vor allem dann deutlich, wenn man den natürlichen Lebensraum mit jenem von Nutztieren wie beispielsweise Rind und Schwein vergleicht. Tierart Pferd Rind Schwein Vorwiegender Lebensraum Steppe Waldrand Wald Lichtverträglichkeit und Lichtbedarf groß mittel klein Quelle: angelehnt an Schnitzer, Prof. Dr. Ulrich, 1970: „Untersuchungen zur Planung von Reitanlagen“, KTBL Bauschrift Heft 6, Kurato- rium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, Frankfurt Pferde sehen anders

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