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2 Wie ist das natürliche Fressverhalten von Pferden? Pferde sind ursprünglich in den Steppen zu Hause und haben die meiste Zeit ihres Tages mit Umherziehen und Fressen der kargen Aufwüchse der Steppe verbracht. Der Verdauungstrakt und v. a. der Magen von Pferden ist auf diese Lebensform entsprechend eingestellt. Aber warum ist das so – die Antwort liegt im Aufbau des Pferdemagens: • der Magen ist zweigeteilt: der untere mit einer drüsenhaltigen Schleimhaut ausgekleidete Teil produziert die salzsäurehaltige Magensäure. Der obere Teil besteht aus einer drüsenlosen Schleimhaut, der sehr empfindlich gegenüber der Magensäure ist. • Magensäure wird ständig produziert: unabhängig von der Nahrungsaufnahme wird 24 h Magensäure produziert. Der Puffer ist das im Speichel enthaltene Bicarbonat, das durch ständiges Kauen produziert wird. Fresspausen sind magenfeindlich. • Nur 12 – 14 l Fassungsvermögen: Der Magen ist eine Art „Durchlauf-Organ“ und das Futter verweilt nur 1-5 Stunden. Hier passiert die „Entkeimung“ und die Produktion von Futterbrei für die Verdauung im Dünndarm. • Ein Pferdemagen ist kaum dehnungsfähig! Ein stetiges und langsames Fressen ist daher für die Gesundheit des Verdauungstraktes der Tiere von immenser Bedeutung. Grenzlinie zwischen den Schleimhäuten (Margo Plicatus) Drüsenlose Schleimhaut (ungeschützt vor Magensäure) Mageneingang (Cardia) Speiseröhre (Osophagus) Dünndarm Magenausgang (Pylorus) Drüsenhaltige Schleimhaut (geschützt vor Magensäure)

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